13. April 2023 | 20 min Lesezeit

CO2-Kompensation bei der betrieblichen Mobilität: Ist das Outsourcing sinnvoll?

Viele Unternehmen wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In den Bereichen Produktion und Energieerzeugung wurden die Treibhausgase bereits erfolgreich reduziert. In punkto Mitarbeitermobilität scheint dies den Unternehmen schwerer zu fallen. Hier fällt besonders häufig das Zauberwort: “CO2-Zertifikat”. In Hinblick auf die kommende CSR-Richtlinie ermöglichen viele Anbieter von Mobilitätsbudgets und Softwarelösungen das Outsourcing der CO2-Kompensation für Dienstreisen und Pendlerfahrten. Die Lösung scheint einfach: Wer für seine Emissionen zahlt, wird “klimaneutral”. 

Wir erklären, wann der Ausgleich von Treibhausgasen wirklich sinnvoll ist und schlagen zwei Maßnahmen vor, mit denen Arbeitgeber bereits heute eine Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen und langfristig Geld sparen können.

Inhaltsverzeichnis

Möglichkeiten der CO2-Kompensation für Unternehmen

Jeder Mensch und jedes Unternehmen hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Um diese Treibhausgase zu reduzieren und den vom Menschen verursachten Klimawandel langfristig abzumildern, begann die Politik Ende der 80er Jahre erste Überlegungen zur Kompensation von Kohlenstoffdioxid (CO2) anzustellen. Mit dem Kyoto-Protokoll von 1997 sollten schließlich vor allem die Industriestaaten, die seit der industriellen Revolution einen hohen Ausstoß verursachten, in die ökologische Verantwortung genommen werden. Durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten sollten Staaten, später auch Unternehmen, die Emissionen ausgleichen, die sie selbst nicht verringern konnten. 

Es geht bei der CO2-Kompensation also nicht um das Vermeiden von Treibhausgasen, sondern um Schadensbegrenzung: Ein deutsches Unternehmen verursacht, in der Produktion und bei der Mitarbeitermobilität, Emissionen und gleicht diese freiwillig aus, indem es die Aufforstung von Wäldern in Ecuador subventioniert. Es spielt für das Klima nämlich keine Rolle, wo die Treibhausgase ausgestoßen und wo sie eingespart werden, da sich CO2 in der gesamten Atmosphäre verteilt.

Die Kompensation ist durch den internationalen Handel mit CO2-Zertifikaten möglich: Ein Zertifikat entspricht einer Tonne klimaschädlicher Emissionen, die durch ein gemeinnütziges oder kommerzielles Klimaschutzprojekt vermeintlich eingespart werden. Gehandelt werden können die Zertifikate zum Beispiel über spezielle Organisationen, aber auch über reguläre Dienstleister wie Fluggesellschaften. So können auch Privatpersonen einfach einen individuellen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Die CO2-Kompensation hat sich zu einer regelrechten Industrie entwickelt.

Jährlich betreten mehr Anbieter den Markt; Deutschland verzeichnet ein Rekordjahr nach dem nächsten.¹

Der Preis pro CO2-Tonne variiert zwischen den Anbietern und je nach Klimawirkung. Der Flugverkehr zum Beispiel emittiert nicht nur Treibhausgase, sondern auch Rußpartikel und Wasserdampf. Sogar die Wolkenbildung wird beeinflusst. All dies trägt zusätzlich zur Veränderung der Atmosphäre bei. Darüber hinaus gibt es Gase, die bei gleicher Menge noch klimaschädlicher sind als CO2 – darunter Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Im Fachjargon spricht man nicht von der Kompensation von CO2, sondern von CO2-Äquivalenten (CO2e).

29% aller CO2-Emissionen der EU entstehen im Straßenverkehr² - Destatis, 2020.

Unternehmen sind ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz: Zwei von drei Neuwagen werden auf Gewerbe und nicht auf Privatpersonen zugelassen.³ Die Unternehmen stehen unter Druck, auf ihre Umweltbilanz zu achten und sich im Wettbewerb als nachhaltig zu positionieren. Vor allem für Unternehmen mit großen Fuhrparks, langen Arbeitswegen und häufigen Geschäftsreisen erscheint der CO2-Ausgleich sinnvoll, da sie keine internen Prozesse ändern müssen und trotzdem ihren ökologischen Fußabdruck verringern können.

Wie viel das Kompensieren jedoch für die Umwelt bringt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

Drei Volontäre pflanzen einen Baum.

Was können Unternehmen kompensieren?

Nicht alle Treibhausgase, die Unternehmen freisetzen, können ausgeglichen werden. Der ursprüngliche politische Gedanke hinter der CO2-Kompensation war, dass einige Treibhausgase heute noch nicht vermieden werden können. CO2-Kompensation ist also dann sinnvoll, wenn es keine realistische Alternative gibt, die weniger Emissionen verursacht. Darüber hinaus sollte die Kompensation bestimmte Standards erfüllen, um sicherzustellen, dass ein Unternehmen seriöse und sinnvolle Klimaschutzprojekte fördert. Entscheidend ist unter anderem, dass diese Projekte ohne die Finanzierung nicht realisiert worden wären und dass die Emissionseinsparungen dauerhaft sind. Zum Beispiel dürfen die gepflanzten Bäume nicht vorzeitig gefällt werden, bevor sie das bezahlte CO2 gebunden haben.

Die Klimaschutzprojekte sollten unter unabhängiger Aufsicht durchgeführt und von einem Auditor – zum Beispiel vom TÜV – geprüft werden.⁴ 

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation atmosfair⁵ teilt Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich in drei Kategorien ein. Demnach ist eine CO2-Kompensation nur in der dritten Kategorie sinnvoll, da es zu diesen Produkten und Dienstleistungen noch keine umweltschonende Alternative gibt, aber eine Entwicklung hin zur klimaverträglichen Technologie zu beobachten ist. Es soll sichergestellt werden, dass kein Geld in kontraproduktive Technologien und Auslaufmodelle fließt und stattdessen Innovationen gefördert werden. 

So erscheint auf den zweiten Blick auch die Kompensation von Langstreckenflügen logisch: Potenziell gibt es CO2-freie Treibstoffe, die aber noch nicht von Airlines noch nicht eingekauft und angeboten werden können. Die Kompensation fördert jedoch diesen Trend.

Wann CO2-Kompensation sinnvoll ist (Tabelle), angelehnt an eine Darstellung der gemeinnützigen Organisation atmosfair.

Wie werden betriebliche Emissionen der Mobilität erfasst?

Seit Jahren verschärft die deutsche Politik den Umgang mit umweltschädlichen Technologien und setzt Anreize zum Umstieg auf klimafreundliche Alternativen – zum Beispiel durch die Verbilligung des Bahnfahrens mit dem kommenden Deutschlandticket. Seit 2021 müssen Unternehmen, die mit Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel handeln, für jede Tonne ausgestoßener Treibhausgase CO2-Zertifikaten kaufen.⁶ Der feste Preis pro Tonne wird in den nächsten Jahren drastisch auf mindestens 55 Euro steigen. Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung werden vollständig in den Klimaschutz investiert.⁷ 

Betriebliche Emissionen der Mobilität sind bisher nicht auditpflichtig. Die Unternehmen dürfen selbst entscheiden, wie sie ihre Mobilitätsemissionen erfassen und gegebenenfalls kompensieren. Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) könnte sich dies ab 2024 (rückwirkend für 2023!) schnell ändern. Künftig müssen deutlich mehr europäische Unternehmen (ca. 50.000), die von der bisherigen Non-Financial Reporting Directive verschont geblieben sind, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen dokumentieren und auch im Bereich Verkehr Rechenschaft ablegen.⁸ Wenn das Unternehmen nicht auf eigene Mobilitätsdaten zurückgreifen kann, werden statistische Werte angenommen, die in vielen Fällen höher sind als die tatsächlich verursachten Treibhausgase. Daher ist es sinnvoll, die internen Mobilitätsdaten genau zu erfassen.

Waschmaschine mit Wäschekorb und Pflanze daneben

CO2 kompensieren statt reduzieren: Ist das Green Washing?

Entscheidend ist die Intention und die Art der Umsetzung: Privatpersonen und Unternehmen, die Treibhausgase so gut wie möglich reduzieren und langfristig vermeiden wollen und den überschüssigen Ausstoß bereits mit CO2-Zertifikaten ausgleichen, kann kein Vorwurf gemacht werden. Im besten Fall stößt die Kompensation Klimaschutzprojekte an, die sonst nicht realisiert werden könnten, und weckt den Ruf nach Innovationen.

Problematisch ist jedoch, CO2-Zertifikate ohne vorherige Anstrengung bequem und oft zu Dumpingpreisen zu erwerben, um sie dann als Freifahrtschein für die Umweltverschmutzung zu nutzen.

Dann wird die CO2-Kompensation zum modernen Ablasshandel: Wer genug “Verschmutzungsrechte” (CO2-Zertifikate) kauft, ist “klimaneutral”.

Meist wird davon ausgegangen, dass der CO2-Ausstoß 1:1 mit den Einsparungen aus Klimaschutzprojekten verrechnet werden könnten. Die dafür getroffenen Annahmen sind jedoch oft unrealistisch und nicht überprüfbar. Nach einer Berechnung von atmosfair⁵ würden selbst bei einer Kompensation der Treibhausgase des Globalen Nordens „Restemissionen“ verbleiben, mit denen das im Pariser Abkommen vereinbarte 2-Grad-Ziel keineswegs erreicht werden kann.

Außerdem können die Subventionen an autokratisch regierte Regime fließen und damit indirekt die Ausbeutung der lokalen Bevölkerung unterstützen.⁹ Die oben genannten Kompensationsstandards sollen dies zwar vermeiden, allerdings erfüllen sie unterschiedliche, oft unübersichtliche Anforderungen. Erst kürzlich wurde Verra, der größte Anbieter von Emissionsrechten, beschuldigt, wertlose Zertifikate in Millionenhöhe zu ermöglichen.¹⁰

Bislang gibt es auch kein verbindliches internationales Abkommen, das eine Doppelzählung zwischen dem Land, in dem das Klimaprojekt umgesetzt wurde, und dem Land, das es finanziert hat, ausschließt.

Unternehmen, die weder diese Fördermaßnahmen noch ihr klimaschädliches Verhalten hinterfragen und stattdessen ihren Ausstoß von externen Anbietern pauschal kompensieren lassen, betreiben eindeutig Green Washing. Was vielen jedoch nicht klar zu sein scheint, ist, dass Green Washing nicht nur der Umwelt und dem Ruf des Unternehmens schadet, sondern auch dem Geldbeutel: Die CO2-Preise pro Tonne werden exponentiell steigen, Experten vermuten in den nächsten Jahren auf mehr als 100-200 Euro.¹¹ Natürlich werden auch die Anbieter von CO2-Zertifikaten ihre Preise erhöhen, um wirtschaftlich zu bleiben. Green Washing aus Kostengründen lohnt sich langfristig eindeutig nicht.

Nachhaltiges Mobilitätsverhalten steht bei CO2-Kompensationen im Hintergrund

Unternehmen können viele Bereiche ihrer Lieferkette kompensieren, die Mobilität ihrer Belegschaft ist einer davon. Allerdings gleichen Unternehmen ihre Treibhausgase oft aus, indem sie eine monatliche Gebühr an den Anbieter von CO2-Zertifikaten zahlen, ohne das individuelle Mobilitätsverhalten ihrer Angestellten zu berücksichtigen: Mitarbeitende, die viel CO2 ausstoßen, werden nicht mit Konsequenzen konfrontiert und es werden keine monetären Anreize geschaffen, nachhaltige Mobilität zu bevorzugen. Eine Ausgleichszahlung ist schnell gemacht, eine Verhaltensänderung in der Mitarbeitermobilität scheint zu schwierig. Das wird teuer auf langfristige Sicht:

Ein Rechenbeispiel

CO2-Emissionen von PKWs und öffentlichen Verkehrsmitteln (Grafik)

An einem Unternehmensstandort legen 200 Mitarbeitende im Durchschnitt 16 Kilometer auf einem Arbeitsweg zurück. Rund 68%, also 136 (von 200) der Angestellten pendeln mit dem Auto – und zwar überwiegend allein.¹² Ein:e Mitarbeiter:in emittiert bei einem Verbrenner im Schnitt 152 Gramm pro Kilometer. Bei 230 Tagen* im Kalenderjahr ergibt dies einen Verbrauch von 152,15 Tonnen CO2 pro Jahr**. Bei der derzeitigen durchschnittlichen CO2-Bepreisung von 25€ pro Ton­ne, ergibt sich für das Unternehmen ein Kompensationspreis in Höhe von 3.803,75€ – also ungefähr 2,30€ pro Mitarbeiter:in und Monat. Würden diese Angestellten ausnahmslos mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fahren, fielen 94 Gramm pro Kilometer und damit 1,40€ pro Mitar­beiter:in und Monat an (siehe Abbildung).

*30 Tage Urlaub bei 5-Tage-Woche = 230 Tage

** 32 km*152 Gramm CO2*136 Mitarbeitende*230 d = 152,15 Tonnen CO2 pro Jahr

Dieses Rechenbeispiel berücksichtigt noch nicht einmal die Produktionsemissionen des Fahrzeugs und gelegentliche Geschäftsreisen, die oft sogar mit dem Flugzeug zurückgelegt werden und bei denen im Gegensatz zum Pkw etwa doppelt so viele Treibhausgase ausgestoßen werden. 

Vor dem Hintergrund der steigenden CO2-Bepreisung und Anbietergebühren wird das Verschmutzen immer teurer, vielleicht sogar unerschwinglich.  Auf der anderen Seite schafft die Politik Anreize für eine nachhaltige Mobilität, indem sie Bahnfahrten steuerlich begünstigt, den Schienenverkehr ausbaut, emissionsarme Fahrzeuge subventioniert und den Flugverkehr massiv verteuert.⁷

Ein Mitarbeiter fährt entspannt mit dem Rad zur Arbeit.

CO2-Kompensation ist nur die drittbeste Lösung

Aus ökologischer und finanzieller Sicht sollte eine CO2-Kompensation nicht als erste Option gewählt werden. Die Grundregel lautet: 

Erst vermeiden, dann reduzieren und den Rest kompensieren. 

So wird vermieden, die gesamte Verantwortung für den eigenen Klimabeitrag an externe Anbieter und Klimaschutzprojekte in fernen Ländern zu übertragen. Unternehmen sind  besser vor unübersichtlichen Angeboten, Gesetzesänderungen und steigenden Preisen geschützt. 

Seriöse Anbieter von CO2-Zertifikaten nehmen Aufträge ohnehin nur mit der Aufforderung an, zunächst die Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren. Darüber hinaus bieten sie nicht nur Zertifikate, sondern auch Informations- und Bildungsangebote zum Thema Klimaschutz an.

Auch im Bereich der Mitarbeitermobilität müssen Unternehmen ihre bisherigen Gewohnheiten neu ausrichten. 

Bei MOBIKO haben wir uns dafür entschieden, erst zu incentivieren und dann zu kompensieren: Wir reduzieren bereits heute unsere Emissionen, um einerseits einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und andererseits rechtzeitig ein Gefühl für die CO2-Kosten zu entwickeln, die wir in den nächsten Jahren voraussichtlich tragen müssen. Im Jahr 2022 haben wir für die gesamte private und berufliche Mobilität 1,62€ pro Mitarbeiter:in und Monat für den CO2-Ausgleich gezahlt. Unser Beitrag ging an das nigerianische Ofen-Projekt „Save80“. Üblicherweise tragen die Angestellten die Ausgleichszahlungen für den privaten Teil (ca. 70%) selbst. MOBIKO übernimmt jedoch den vollen Betrag. Den ohnehin niedrigen CO2-Preis haben wir dadurch erreicht, dass unser Team von überall aus arbeiten kann. Viele Mitarbeitende bevorzugen das Home Office vor und sparen sich das tägliche Pendeln. Für den gelegentlichen Weg ins Büro stellt MOBIKO allen Angestellten ein Mobilitätsbudget und steuerfreie Mobilitätsservices – wie zum Beispiel den ÖPNV – zur Verfügung. Zusätzlich übernimmt MOBIKO die Lohnnebenkosten für weitere nachhaltige Mobilitätsangebote – darunter das E-Laden von Privatfahrzeugen, Fernzüge und Fahrräder. Unsere Mitarbeitenden haben schnell festgestellt, dass sie eine deutlich höhere monatliche Rückerstattung erhalten, wenn sie die geförderten nachhaltigen Mobilitätsarten nutzen. Das motiviert sie, ihr eigenes Verhalten zu überdenken. Alle übrigen Emissionen kompensieren wir über ausgewählte Projekte unseres Partners Project Climate. 

Unternehmen müssen frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihren CO2-Ausstoß zu verringern. Wir beobachten, dass viele Arbeitgeber immer noch Excel-Tabellen zur Verwaltung ihrer Mitarbeitermobilität verwenden und nicht auf die künftigen Vorgaben und Meldepflichten vorbereitet sind. Um den Weg zu einer nachhaltigen Mobilität zu ebnen, empfiehlt es sich Mobilitätsemissionen automatisch zu erfassen und strategische Maßnahmen zur CO2-Reduktion abzuleiten, ohne die Geschäftsziele zu gefährden.

Sinnvolle Alternativen zur CO2-Kompensation im Bereich der Mobilität

Mit MOBIKO schaffen Sie die richtigen Anreize für klimafreundliche Mobilität, indem Sie Ihren Mitarbeitenden die Nutzung des ÖPNV bundesweit und steuerfrei ermöglichen oder ihnen mehr Transportmöglichkeiten anbieten, aber gezielt grüne Mobilitätsangebote bezuschussen – etwa E-Carsharing und Fahrradkosten.

Unsere vergangenen Mobilitätsreporte haben bewiesen, dass gezielte steuerliche Incentivierung Mitarbeitende zu nachhaltiger Mobilität bewegt.

Mit MOBIKO schaffen Sie individuelle Anreize für umweltschonende Mobilität, messen Emissionen und sind besser auf die kommende CSR-Berichtspflicht (rückwirkend für 2023) vorbereitet. Alle Daten zu Ihrer betrieblichen Mobilität werden übersichtlich an einem Ort gesammelt. Ihre Angestellten können ihre Mobilitätsausgaben und Tickets anbieterunabhängig per App einreichen und bekommen diese im Folgemonat automatisch erstattet. Als Arbeitgeber haben Sie Einblick in das Mobilitätsverhalten und können die Daten anonymisiert auswerten und berichten. 

Für den CO2-Bericht müssen Sie nicht auf statistische Werte zurückgreifen, die vermutlich von einem höheren Anteil an benzinbetriebenen Einzelfahrzeugen ausgehen, als Ihre Mitarbeitenden tatsächlich genutzt haben. Stattdessen zahlen Sie nur für die Treibhausgase, die Ihr Unternehmen tatsächlich verursacht hat. Künftig können Sie mit MOBIKO Business sogar Dienstreisen erfassen und für diese Nachhaltigkeitsrichtlinien durchsetzen – zum Beispiel durch den systematischen Ausschluss von Flügen. Auf Wunsch übernehmen wir auch die Erstellung Ihres CO2-Reports. 

Wenn Ihre Mitarbeitenden ihre Mobilitätsausgaben nicht vollständig einreichen – etwa weil sie nur die steuer- und sozialversicherungsfreien Fahrten angeben und die restlichen Kosten selbst tragen – können Sie diese Daten durch Umfragen unseres Partners Project Climate vervollständigen.

Entscheiden Sie selbst, welche MOBIKO-Lösung für Ihr Unternehmen am sinnvollsten ist:

Drei Arbeitskollegen nutzten den ÖPNV auch in ihrer Freizeit.

1. ÖPNV-Zuschuss

Mit dem ÖPNV-Zuschuss entscheiden Ihre Beschäftigten situativ, welche öffentlichen Verkehrsmittel sie nutzen. Ihre Mitarbeitenden sind flexibler als zum Beispiel mit dem Jobticket und Sie als Arbeitgeber zahlen keine Fixkosten und müssen keine Mindestabnahmemengen einhalten oder aufwändige Vertragsverhandlungen mit dem jeweiligen Verkehrsbund führen. 

Der ÖPNV-Zuschuss gilt über sämtliche Bundesländer und Tarifzonen hinweg. Er lohnt sich vor allem dann, wenn Ihr Unternehmensstandort zentral gelegen ist und daher wenig Parkplätze, aber eine gute öffentliche Anbindung verspricht. 

Ihre Mitarbeitenden können die öffentlichen Verkehrsmittel auch privat nutzen. Den Arbeitsweg bekommen sie sogar lohnsteuer- und sozialabgabenfrei erstattet und profitieren dadurch mehr als bei einer vergleichbaren Gehaltserhöhung. Als Arbeitgeber können Sie die ÖPNV-Kosten als Barzuschuss abrechnen und so Ihren Sachbezug für andere Leistungen – wie Essensgutscheine – verwenden und Ihre Angestellten doppelt belohnen. Das geht allerdings auch mit einem flexiblen Mobilitätsbudget:

2. Flexibler Mobilitätsbenefit für Mitarbeitende statt Dienstwagen

Mit einem flexiblen Mobilitätsbudget sind Ihre Angestellten weltweit mobil – unabhängig vom Anbieter. Sie können das Mobilitätsbudget auf unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse zuschneiden und international ein vergleichbares Angebot einführen, ohne bestimmte Unternehmensstandorte oder Personengruppen zu bevorzugen. 

Verkleinerter Fuhrpark, aber maximale Flexibilität für alle Mitarbeitenden. 

Sie decken die wachsende Mobilitätsvielfalt ab und verwalten dennoch alle Ausgaben übersichtlich mit einer Softwarelösung. Der vollintegrierte MOBIKO-Steueralgorithmus optimiert jede Erstattung und Sie nutzen die Steuerbefreiungen bestimmter Mobilitätsangebote rechtskonform. Sofern Ihre Mitarbeitenden nachhaltig unterwegs sind, nutzen sie die Lohnsteuerfreiheit. Darüber hinaus können Sie auch die Lohnnebenkosten für andere Mobilitätsangebote übernehmen und so eine individuelle Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen.

Fazit: Das Outsourcing von CO2-Kompensation ist nur bedingt sinnvoll

Mit Blick auf ihre Umweltbilanz und die kommende CSR-Richtlinie setzen viele Unternehmen auf CO2-Zertifikate. Auf den ersten Blick scheint die Kompensation ihrer Treibhausgase kostengünstiger und bequemer zu sein, als eine Auseinandersetzung mit der eigenen Verhaltensweise. Das setzt falsche Anreize und ist Green Washing. Die CO2-Kompensation sollte nur ein Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie sein und dazu dienen, unvermeidbare Emissionen auszugleichen und Marktinnovationen anzuregen. Damit die Kompensation tatsächlich zum Umweltschutz beiträgt, müssen Klimaschutzprojekte sorgfältig geprüft und bestimmte Standards eingehalten werden. Beim Handel mit CO2-Zertifikaten steht viel Geld auf dem Spiel, und im Internet kursieren zweifelhafte Angebote, die eine betriebliche Umweltverschmutzung ohnehin nicht reinwaschen können. Zudem steigen die CO2-Preise exponentiell an und werden bald mit einer „zweiten Mehrwertsteuer“ vergleichbar sein. 

Es ist sowohl ökologisch als auch finanziell sinnvoller, die eigene Wertschöpfung langfristig umweltschonend zu gestalten, als die Verantwortung auf einen externen Anbieter zu verlagern und alle Emissionen auszugleichen. Solche Entscheidungen brauchen Weitsicht.

Hier bieten sich den Unternehmen viele weitere Möglichkeiten, wie die Förderung nachhaltiger Mitarbeitermobilität durch den ÖPNV-Zuschuss oder das flexible Mobilitätsbudget von MOBIKO. Mit MOBIKO können Unternehmen schon heute eine Datengrundlage ihrer Emissionen aufbauen und es schaffen, auf nachhaltige Mobilität umzusteigen und damit künftig Betriebskosten sparen.

Sollten Sie Interesse an einer Umsetzung Ihrer Mobilitätsstrategie mit einem Mobilitätsbudget von MOBIKO haben, kontaktieren Sie uns jederzeit unter sales@mobiko.de.

Quellen

¹ Umweltbundesamt (01.05.2022). Teilbericht: Infopapier zur Marktanayse Freiwillige Kompensation 2021 (S. 34-35). PDF unter https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/infopapier-zur-marktanalyse-freiwillige (Zugriff am 10.03.2023).

² Statistisches Bundesamt (2022). Straßenverkehr: EU-weite CO2-Emissionen seit 1990 um 12 % gestiegen. https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/CO2_Strassenverkehr.html (Zugriff am 15.03.2023).

³ Deutschlandfunk (12.05.2021). Deutschlands dreckige Dienstwagen. https://www.deutschlandfunk.de/klimaschutz-deutschlands-dreckige-dienstwagen-100.html (Zugriff am 15.03.2023).

⁴ Umweltbundesamt (01.07.2018). Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte (S. 26-28ff.). PDF unter https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/freiwillige-co2-kompensation-durch (Zugriff am 10.03.2023).

⁵ atmosfair (o. J.). Wann ist CO2-Kompensation sinnvoll? https://www.atmosfair.de/de/standards/sinnvoll_kompensieren/#:~:text=Kompensation%20kann%20aus%20Klimasicht%20sinnvoll,oder%20CO%E2%82%82%2Darmen%20Produkt%20vorhanden (Zugriff am 10.03.2023).

⁶ Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (2023). Anreiz für weniger CO2-Emissionen. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/weniger-co2-emissionen-1810636 (Zugriff am 10.03.2023).

⁷ Bundesministerium der Finanzen (31.08.2022). Fragen und Antworten zum Klimaschutz. https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/klimaschutz.html (Zugriff am 10.03.2023).

⁸ European Commission (2023). Corporate sustainability reporting. https://finance.ec.europa.eu/capital-markets-union-and-financial-markets/company-reporting-and-auditing/company-reporting/corporate-sustainability-reporting_en (Zugriff am 10.03.2023).

⁹ Quarks (11.07.2021). Wie sinnvoll ist die freiwillige CO2-Kompensation? https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/das-bringt-es-co2-emissionen-zu-kompensieren/#:~:text=Die%20Idee%20der%20freiwilligen%20CO2,von%20Solarstrom%2C%20Biogasanlagen%20und%20Wasserkraft (Zugriff am 10.03.2023).

¹⁰ Tagesspiegel Background (26.01.2023). Regeln für CO2-Märkte kommen kaum voran. https://background.tagesspiegel.de/sustainable-finance/regeln-fuer-co2-maerkte-kommen-kaum-voran (Zugriff am 10.03.2023).

¹¹ EURACTIV (21.07.2021). Experte: CO2-Preis in der EU dürfte sich bis 2023 auf 90 Euro erhöhen. https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/interview/experte-co2-preis-in-der-eu-duerfte-sich-bis-2030-auf-90-euro-erhoehen/ (Zugriff am 10.03.2023).

¹² Statistisches Bundesamt (15.09.2021). Pressemitteilung: 68% der Erwerbstätigen fuhren 2020 mit dem Auto zur Arbeit. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_N054_13.html (Zugriff 15.03.2023)

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Autorin: Saskia Hahn

Freelance Content Creator bei MOBIKO

 

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