14. September 2022 | 10 min Lesezeit

MOBIKO meets Fleetpool - Auto-Abo digital und unkompliziert

Abonnements gehören mittlerweile zu unserem „Einkaufsalltag“ dazu. Angefangen beim Spotify Abo bis hin zum Netflix Abo können wir viele Dinge, die wir immer wieder benötigen ganz einfach über ein Abonnement verwalten. Diese Idee haben Niels Reimann, CEO bei like2drive und Gert Schaub, CEO der Fleetpool Group aufgegriffen und auf die Fortbewegung mit dem Auto übertragen. Mehr über die Idee, Elektromobilität und autonomes Fahren erfahren Sie in diesem Interview.

Inhaltsverzeichnis

„Hallo Niels! Schön, dass du heute bei uns bist. Wie bist du denn zu Fleetpool gekommen und wie entstand die Auto-Abo Idee?“  

Niels Reimann: „2011 kam ich als vierter Mitarbeitender zu Fleetpool und sprang damit ins kalte Wasser. Denn damals war noch nicht abzusehen, in welche Richtung das Ganze gehen wird.

Unser erster Großkunde, den wir bis heute immer noch haben, war die Zurich Versicherung. Wir vermittelten ihnen Fahrzeuge zum Kauf, Finanzierung oder Leasing. Aufgrund der Bedürfnisse, die durch diesen wichtigen Kunden auf uns zukamen, hat sich die Idee zum Auto-Abo entwickelt.“

„Wie funktioniert das Auto-Abo am Beispiel der Zurich?“

Niels Reimann: „Die Mitarbeitenden und Inhaber:innen der Zurich Agenturen haben für ihre Dienstautos Überbrückungsfahrzeuge gebraucht. Während ein Fahrzeug auslief und das nächste noch mehrere Monate Wartezeit benötigte, entstanden Lücken. Sich für diese Zeit ein Auto bei Anbietern wie AVIS & Co. zu mieten wäre viel zu teuer gewesen – und die Autohäuser hatten kaum Fahrzeug-Ressourcen, die angeboten werden konnten.

Also bauten wir eine eigene kleine Flotte auf, indem wir Autos kauften, darüber Verträge mit den Kund:innen abschlossen und die Autos an diese auslieferten. Diese bekamen sie dann zu einer All-inclusive-Rate. Schon bald wollten unsere Kund:innen das Modell dauerhaft nutzen. Ein Neuwagen, bei dem man weder Reifen wechseln noch zum Kundendienst fahren musste – das gefiel den Kund:innen.

So entdeckten wir diesen Markt für uns, den wir zunächst im B2B-Segment aufbauten. Damals hieß es schlicht „Mobilitätslösungen von Fleetpool“. Später ist daraus unsere Kernmarke eazycars geworden.“

Nils steht lachend am Auto

„Was macht die Marke eazycars aus?“

Niels Reimann: „Eazycars ist unsere geschlossene Auto-Abo-Plattform, auf welcher ausgewählte Groß- und Firmenkunden ab 1.000 Mitarbeitenden die Möglichkeit erhalten, auch Mitarbeitenden ohne festen Dienstwagen eine attraktive Lösung zur Motivationssteigerung anzubieten. D.h. einfache und günstige Mobilität mit flexiblen Laufzeiten ab 6 Monaten zu gesondert rabattierten Preisen.“

„Von Fleetpool über eazycars. Wie ist dann like2drive entstanden?“

Niels Reimann: „Uns war klar, dass unser Modell nicht nur als B2B, sondern auch auf öffentlichen Kanälen gut funktionieren würde. Die Zurich Versicherung, damals immer noch unser größter Kunde, hatte mit DA Direkt eine hundertprozentige Direktversicherung für Endkund:innen, welche in erster Linie Kfz-Versicherungen abschließen. Das passte also perfekt und wir starteten ein MVP-Pilotprojekt unter dem Namen deinautodirekt mit dem Produkt „Super Flatrate“.

Dadurch waren wir plötzlich in einem offenen Markt und sprachen nicht mehr nur gewerbliche geschlossene Kundengruppen an, sondern wirklich alle.

Als der Erfolg sich einstellte, gingen wir einen Schritt weiter und gründeten 2017 like2drive. Dies ist bis heute unsere am schnellsten wachsende Marke.“

„Wie habt ihr die Brücke zwischen Autoherstellern, Fleetpool und den Kund:innen gebaut?“

Niels Reimann: „Ein gutes Beispiel hierbei wäre SEAT, die zunächst einen Rahmenvertrag mit der Zurich Versicherung hatten. Darüber liefen eine Handvoll Autos im Jahr. Wir haben uns dafür eingesetzt, den Rahmenvertrag und die Konditionen zum Zurich Kunden beziehungsweise Verbraucher:innen zu bringen und haben gemeinsam mit SEAT Deutschland die Angebote kreiert.

Später entstand gemeinsam mit SEAT eine Überbrückungslösung für SEAT Kunden mit dem Namen EAZYWAY. Hier hat der Händler die Möglichkeit Lieferengpässe des Herstellers zu überbrücken. Dadurch sind wir auch für die Hersteller immer relevanter geworden.“

zwei Frauen fahren lachend im Auto

„Was unterscheidet euch von anderen Anbietern auf dem Markt?“

Niels Reimann: „Je mehr Volumen an Fahrzeugen man abwickelt, desto automatisierter muss alles laufen. Wir haben recht früh erkannt, dass es auf dem Markt keine Software zu kaufen gibt, die unseren Bedürfnissen entsprechen würde. Also hat unsere digitale Inhouse-Agentur Twyte eine eigene geschrieben, die exakt auf unsere Besonderheiten angepasst ist.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind unsere Logistikzentren. Dort können unsere Kunden ihre Fahrzeuge abholen und abgeben oder sich diese nach Hause liefern lassen. Die Zentren sind mittlerweile in ganz Deutschland verteilt. Deswegen verstehen wir uns mittlerweile als einen 360-Grad Auto-Abo-Provider, der (bis auf die Produktion des Fahrzeugs) alles selbst steuert.“

„Gert, wie stehst du zur Elektromobilität im Allgemeinen?“

Gert Schaub: „Das Elektroauto ist umstritten. Es gibt viele Diskussionen über die tatsächliche CO2-Bilanz von E-Autos. Produktion und Recycling der Batterien verbrauchen viel Energie, viele andere Faktoren spielen über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeuges eine Rolle. Für uns und auch für so manchen Wissenschaftler ist es oftmals schwierig auszumachen, wie grün und nachhaltig eine solche Technologie tatsächlich ist.

Wenn sich die Batterietechnik nicht deutlich weiterentwickelt und der Strommix mit einem viel zu hohen Braunkohle-Anteil so bleibt, wird es sich nur um eine Brückentechnologie handeln können. In vielen Einsatzbereichen kommt die heutige E-Mobilität zudem an Grenzen.

Dennoch ist der Schritt Richtung Elektro wichtig. Wir dürfen mit den fossilen Brennstoffen nicht mehr so umgehen, wie es bisher gemacht wurde. Startschuss wurde abgegeben – nun werden wir sehen, wo die Reise hingeht.“

„Länder wie Norwegen sind in Sachen E-Mobilität mittlerweile auf einem völlig anderen Level. Wie beurteilst du diesbezüglich Deutschlands Status sowohl aus Sicht der Autobauer als auch der Konsument:innen selbst?“

Gert Schaub: „Die Verbraucher:innen entwickeln in Deutschland aktuell ein sehr ausgeprägtes Umweltbewusstsein, was dazu führt, dass die Bereitschaft, den eigenen Beitrag zu leisten, stark wächst. Letztendlich kann es sich hierzulande aber nicht jeder leisten, diesem Bewusstsein auch nachzugehen. Und neben den wirtschaftlichen Aspekten gibt es noch das Thema der Infrastruktur, die mit entscheidend für die Akzeptanz der Kundschaft ist. Ich fahre ebenfalls ein E-Auto und wohne in der Innenstadt. Ich kann nicht zuhause in der Tiefgarage laden und auch nicht in der Firma, denn an beiden Plätzen gibt es keine Ladesäule. Ich muss mich also umstellen und viel mehr organisieren.

Dabei haben wir in Deutschland eigentlich beste Voraussetzungen und Mittel. Das sieht in vielen Ländern anders aus. Und dann kommt noch hinzu, dass der Strom, oder E-Fuels, oder was auch immer die Alternative wäre, auch grün produziert werden muss. Für die Autobauer und insbesondere die Regierungen, welche die Rahmenbedingungen schaffen müssen, sind das enorme Herausforderungen. Insbesondere auch, weil die Transformation gelingen muss, ohne die wirtschaftliche Existenz zu gefährden.“

Gert Schaub im Auto

„Welche Rolle wird das Auto-Abo beim Thema autonomes Fahren spielen? Zunächst klingt es ja nach einem Traum: Man abonniert ein Fahrzeug, welches einen dann selbstständig durch die Gegend fährt. Fast wie ein privater Fahrdienst.“

Gert Schaub: „Wenn man so will, ist das Auto-Abo die Vorstufe dazu. Menschen abonnieren unsere Autos, weil sie sich mit dem ganzen Drumherum wie Kauf, Zulassung oder Wartung nicht beschäftigen wollen. Es ist nicht mehr zeitgemäß. Das Netflix-Modell ist ein Trend, zu dem wir in vielen Bereichen hingehen. Das Auto hat diesen Trend lange verschlafen und der Kundenbedarf wurde von den Herstellerfirmen lange unterschätzt. Unternehmen wie die Fleetpool Group haben es dann einfach gemacht. Und dass es funktioniert, sieht man jetzt. Das Auto-Abo hat sich neben Kauf, Finanzierung und Leasing als vierte Säule etabliert und wird innerhalb dieser bald eine dominante Rolle einnehmen.“

„Das Auto-Abo ist auch ein praktisches Mittel, um neue Technologien zu vermitteln. Ein E-Auto kann man sich zwar für eine Testfahrt ausleihen, über seine Alltagstauglichkeit erfährt man dabei jedoch herzlich wenig. Das sieht bei dem Abo schon ganz anders aus. Ist das Abonnement für Mobilität – seien es Elektroautos, E-Scooter oder noch kommende Technologien – ein Treiber solcher Innovationen?“

Gert Schaub: „Das ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Unternehmen mit einem Venture-Kapital können probeweise in etwas investieren und schauen, ob es sich etabliert. Wir hatten nie externes Wagnis-Kapital und müssen da schon genauer planen. Gerade bei niedrigpreisigen Artikeln ist die Infrastruktur besonders schwierig.

Dass aber neue Dinge kommen werden, ist klar. Bei unserer b2b-Marke eazycars gehen wir aktuell stark in Richtung Mobilitätsbudget. Viele Unternehmen bieten ihren Beschäftigten keinen Dienstwagen mehr an, sondern stellen ein gewisses Budget zur Verfügung. Dieses kann dann bei bestimmten Partnerfirmen nach eigenem Ermessen eingesetzt werden.

Beispiel: Ein Mitarbeitender bekommt ein monatliches Mobilitätsbudget von 750 Euro und den Zugang zu unserer Mobilitätsplattform eazycars. Dort kann er dann für dieses Geld ein Auto-Abo oder ein E-Bike bestellen. Oder er gibt das Geld für die Bahn aus. Das entscheidet der Mitarbeitende für sich selbst.“

„Wie sieht aus deiner Sicht die Mobilität der Zukunft aus und welchen Platz nimmt like2drive darin ein?“

Gert Schaub: „Ich gehe davon aus, dass unser Verständnis von Mobilität rationalisiert wird. Was viele klassisch mit dem Auto verbinden, also Begriffe wie beispielsweise Motoren, Fahrdynamik, Geschwindigkeit, Autobahn usw. wird künftig durch Begriffe wie Konnektivität, Medien, Zeiteffizienz, mobile Workspace usw. abgelöst werden. Eine generelle, also nicht nur lokal schadstofffreie Mobilität ist dabei gegeben. Also 100 Prozent regenerative Energie und kein Strom, der aus einem Atom -oder Kohlekraftwerk kommt.

Ich bin mir aber auch recht sicher, dass für meine Kinder in 15-20 Jahren das eigene Fahren völlig irrational sein wird. Like2drive und die 200 Mitarbeiter:innen der Fleetpool Group werden am Puls der Zeit sein und zeitgemäße und einfache Produkte mit sehr hoher Kundenfokussierung anbieten.“

"Herzlichen Dank an Gert und Niels für das spannende Gespräch und für die wertvollen Einblicke bei Fleetpool."

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Autorin: Charlene Wuermeling

Content Marketing Managerin at MOBIKO GmbH

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