30. Januar 2024 | 15 min Lesezeit

Marktüberblick 2024: Die Mobilitätsbudget-Anbieter im fairen Vergleich

Die Anbieter rund um Mobilitätsbudgets nehmen stetig, wie auch die Relevanz von Mobilitätsbudgets in Unternehmen, zu. Vor diesem Hintergrund suchen Unternehmen nach Anbietern, die gezielt auf ihre spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse in puncto Benefits und Mobilität eingehen können. Bei MOBIKO haben wir uns diesem Trend angenommen und bieten nun einen tiefgreifenden Einblick: In unserem aktuellen Vergleich nehmen wir alle relevanten Anbieter von Mobilitätsbudgets genau unter die Lupe!

Inhaltsverzeichnis

Von traditionell zu flexibel: Wie Mobilitätsbudgets die Unternehmensmobilität verändern

Zwischen vier und 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben bereits den Schritt gemacht und ein Mobilitätsbudget eingeführt, und die Tendenz ist steigend. Dieser bemerkenswerte Trend zeigt, wie sich die Bedürfnisse und Prioritäten in der Unternehmensmobilität wandeln – hin zu mehr Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit. Viele weitere Unternehmen planen, in naher Zukunft nachzuziehen, was das enorme Potenzial dieses Konzepts unterstreicht.

Diese Entwicklung spiegelt ein wachsendes Interesse an flexibleren, kosteneffizienten und umweltfreundlichen Mobilitätslösungen wider. In Deutschland haben zwischen vier und 20 Prozent der Unternehmen diese Option schon eingeführt, viele weitere planen dies. Mit unterschiedlichen Motiven und Bedürfnissen im Blick, haben sich die Anbieter von Mobilitätsbudgets divers entwickelt.

Wer profitiert von Mobilitätsbudgets? Ein kurzer Überblick

Erst einmal wollen wir denen, die Mobilitätsbudgets nur als Benefit für Mitarbeitende bekannt sind, einen kurzen Einblick in die Vorteile der Budgets geben. Mobilitätsbudgets bieten eine breite Palette von Vorteilen und Anwendungsmöglichkeiten in Unternehmen jeder Größe und Branche.

Für viele sind Mitarbeitende bekanntermaßen die Hauptprofiteure von Mobilitätsbudgets. Sie erhalten dadurch von ihrem Arbeitgeber eine Mobilitätslösung, die individuell, flexibel und bei nachhaltiger Nutzung steuerfrei zur Verfügung steht. Dies steigert nicht nur die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden, sondern fördert auch einen nachhaltigeren Lebensstil.

Aber es gibt noch deutlich mehr Zielgruppen in Unternehmen, die von Mobilitätsbudgets profitieren und die viele nicht auf dem Schirm haben:

  • HR-Abteilungen: Mobilitätsbudgets bieten HR-Managern und Managerinnen die Möglichkeit, ohne großen Verwaltungsaufwand einen vielseitigen und individuellen Mitarbeiterbenefit zu schaffen, der im Wettbewerb um Talente entscheidend sein kann.

  • Geschäftsführung: Für die Geschäftsführung bieten Mobilitätsbudgets eine Chance, steueroptimierte Benefits anzubieten, die gleichzeitig die Lohnnebenkosten senken und einfach digital verwaltet werden können.

  • Lohnabrechnung: Für die Lohnabrechnung erleichtern Mobilitätsbudgets die steuerkonforme Verarbeitung aller Mobilitätsausgaben, wodurch Zeit und Ressourcen gespart werden.

  • Nachhaltigkeitsmanagement: Mobilitätsbudgets ermöglichen es dem Nachhaltigkeitsmanagement, die Mitarbeitermobilität umweltfreundlicher zu gestalten und wertvolle Daten für das CO2-Reporting zu sammeln.

  • Fuhrpark- und Mobility Management: Für das Fuhrparkmanagement als auch für die neue Sparte der Mobility Manager und Managerinnen bieten Mobilitätsbudgets eine effektive Lösung zur Verwaltung und Abrechnung individueller Mobilitätsangebote im Unternehmen.

Mobilitätsbudgets erschließen sich neue Use Cases und Zielgruppen

Die breite Palette an Vorteilen, die Mobilitätsbudgets bieten, findet auch Bestätigung in den Ergebnissen einer aktuellen Studie von compan-e, die in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut durchgeführt wurde.

Diese Studie zeigt, dass Mobilitätsbudgets bereits einem beachtlichen Teil der Belegschaft bekannt sind: Fast 20% der Mitarbeitenden haben davon gehört, und jeder zehnte hat sogar schon Zugang zu einem solchen Budget in seinem Unternehmen.

Besonders aufschlussreich ist, dass ein signifikanter Anteil der Dienstwagennutzende offen für den Wechsel zu einem Mobilitätsbudget ist.

Dies verdeutlicht eindrucksvoll das umfassende Potenzial dieser flexiblen und zukunftsorientierten Mobilitätslösungen, welches noch lange nicht von allen Unternehmen und Manager*innen erschlossen und erkundet wurde.

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Diese Kategorien von Mobilitätsbudget-Anbietern gibt es

Nachdem wir die vielfältigen Vorteile und Zielgruppen von Mobilitätsbudgets beleuchtet haben, wenden wir uns nun den verschiedenen Anbietern zu. Die Anbieterlandschaft ist breit gefächert und lässt sich in vier Hauptkategorien unterteilen, die jeweils unterschiedliche Ansätze und Lösungen in der Unternehmensmobilität bieten.

Corporate-Benefit-Anbieter: Umfassende Mitarbeiter-Benefits auf einer Plattform

Corporate-Benefit-Anbieter zielen darauf ab, eine umfassende Plattform zur Verwaltung aller Mitarbeiter-Benefits bereitzustellen. Große Anbieter sind Belonio, Spendit und Lofino. Diese Anbieter ermöglichen es den Mitarbeitenden, ihr Budget flexibel zwischen verschiedenen Benefits aufzuteilen. Je nachdem, wie gut oder schlecht das jeweilige Portal diesem Wertversprechen gerecht wird, ist es für die Mitarbeitenden bequem, ihr Budget zwischen verschiedenen Benefits aufzuteilen. 

Ihr Angebot im Bereich Mobilität ist sie jedoch meist nur eingeschränkt. Oftmals fehlen im Bereich Mobilitätsbudgets Anpassungsmöglichkeiten für Reiserichtlinien und die Budgetverwendung. Auch automatisierte Verarbeitung von lohnsteuerlich relevanten Transaktionen und Belegen berücksichtigen häufig nur einen Teil der möglichen Mobilitätsausgaben.

Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch und arbeitet konzentriert an ihrem Laptop, während sie leicht lächelt.
Eine junge Frau, die lächelnd ihr Smartphone in der einen Hand hält und eine Kreditkarte in der anderen, sitzt an einem Tisch mit einem Laptop und einem Kaffeebecher.

Payment-Anbieter: Flexible Bezahlmethoden

Anbieter in dieser Kategorie spezialisieren sich auf Kartenzahlungslösungen, die firmenspezifische Mobility-Policies effektiv und ohne Vorleistung ihrer Mitarbeitenden umsetzen. Zu den Payment-Anbietern gehören Kartenzahlungslösungen wie die von Riverty oder Air Plus. Hier steht die Bezahlung mittels Debit- oder Kreditkarten im Vordergrund. Dabei sind sie vielseitig einsetzbar, meist nutzen Unternehmen sie aber für private Mobilität und Pendelverkehr und Geschäftsreisen. Je nach Leistungsumfang des spezifischen Anbieters können sie ein sehr eingeschränktes oder ein sehr großes Händlernetzwerk umfassen, bei denen diese Karten eingesetzt werden können. 

Je nach Ausrichtung des Anbieters und den Unternehmensrichtlinien können die Karten auch auf das gesamte Netzwerk von VISA oder MasterCard genutzt werden.  Ein Nachteil: Je größer die nutzbaren Netzwerke, desto größer kann auch der manuelle Prüfungsaufwand von Ausgaben für Unternehmen sein.

Corporate-Expense-Management-Service-Provider: Buchhaltungsfokus

Während der Corona-Pandemie entwickelten sich Corporate-Expense-Management-Anbieter wie Circular und SAP Concur zu beliebten Dienstleistern. Da in dieser Zeit die Mitarbeitermobilität stark zum Erliegen kam, suchten diese Anbieter neue Möglichkeiten, ihre Abrechnungskompetenz den Firmen jenseits der Mobilität anzubieten. Zum Teil kombinieren sie Corporate-Expense-Management mit Benefit-Abrechnungskompetenzen. 

Ihr Vorteil liegt darin, dass sie sämtliche Ausgaben buchhalterisch verarbeiten, unter anderem auch Mobilitätsausgaben. Ihr Nachteil liegt häufig darin, dass sie keine Rücksicht auf individuelle Mobility-Policies des Unternehmenskunden nehmen und sämtliche Belege von den Kunden manuell geprüft werden müssen. Zudem verfügen sie aufgrund ihrem Fokus auf andere Ausgabenbereiche oft nicht über die entsprechende Kompetenz im Lohnsteuerrecht, was für die Mobilitätsausgaben privat und auf dem Arbeitsweg zur Herausforderung werden kann.

Ein Mann mit Bart und Brille arbeitet fokussiert an einer Kalkulation mit einem Taschenrechner, Papieren und einem Laptop auf dem Schreibtisch.

Mobilitätsplattform-Anbieter: Individuelle Mobilitätslösungen

Die wichtigsten Mobilitätsplattform-Anbieter bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mobility-Policies automatisiert umzusetzen und auf ihre Mobilitätsstrategie anzupassen. Zu dieser Kategorie gehören MOBIKO, Navit, Uryde, FreeNow und Bonvoyo.

Je nach Anbieter liegt der Fokus entweder auf der Nutzererfahrung bei der Buchung oder auf der Arbeitgeberseite, um die Abrechnung und Budgetvergabe zu automatisieren. Mobilitätsplattform-Anbieter haben zudem häufig den Vorteil, dass sie neben Buchungsmöglichkeiten auch eigene Mobilitätskarten anbieten, welche auf Mobilitätsausgaben eingeschränkt sind und damit den Prüfungsaufwand für die Mobilitätsausgaben stark reduzieren. Viele Anbieter machen sich auch den steuerfreien Sachbezug bei den Mobilitätskarten zunutze, der in vielen Unternehmen noch ungenutzt ist.  

Diese Anbieter unterscheiden sich untereinander dahingehend, welche Bereiche der Unternehmensmobilität abgedeckt sind. Insbesondere hinsichtlich der Abrechnung bieten nur wenige eine GoBD-konforme Reisekostenabrechnung für Geschäftsreisen und eine automatisierte Abrechnung für die Pendlermobilität und die private Mobilität.

Marktbetrachtung und Nachfrage-Trends: Wohin entwickeln sich Mobilitätsbudgets?

Die Einführung von Mobilitätsbudgets in Unternehmen ist stark von deren individuellen Bedürfnissen und dem Umfeld abhängig, wie wir eingangs auch an den Anwendungsbeispielen der Stakeholder in Unternehmen gezeigt haben.

Dabei variiert die letztendliche Lösung je Unternehmen. Die Nachfrage wird zum einen durch die Unternehmensgröße, die Organisationsstruktur und zum anderen durch die Standortbedingungen bestimmt.

  • Größere Unternehmen mit eigenen Fuhrparks sehen in Mobilitätsbudgets die Möglichkeit, ihre Asset-Kosten, also beispielsweise Fahrzeuge und Parkplätze, zu reduzieren oder auf Mischformen zu setzen, die einen besseren Fit auf die Anforderungen ihrer Stakeholder und Arbeitnehmenden haben.
 
  • Kleinere Firmen hingegen streben oft danach, einen flexiblen Mobilitäts-Benefit anzubieten, der die unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen ihrer Mitarbeitenden abdeckt. Ihre Entscheidungen agieren meist aus einer oder zwei großen Stakeholder-Gruppen des Unternehmens heraus, die mitentscheiden.

Wie sollte das perfekte Mobilitätsbudget aussehen, wenn Ihr Arbeitgeber eines einführen würde? Was sind die Must-haves?

Gemäß dieser Frage hat MC Kinsey & Company in 2023 eine Umfrage mit 500 deutschen Unternehmen durchgeführt:

Die Automatisierung von eingereichten Belegen wird von den Befragten als das wichtigste Feature angesehen. Die Anbieterlandschaft teilt sich deutlich in zwei Gruppen: Diejenigen, die den Fokus auf das Buchungserlebnis legen, und solche, die die Abrechnung der Mobilitätsausgaben automatisieren. Letzteres scheint bei den Befragten ein wenig wichtiger zu sein.

Dieses Ergebnis ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass bei der Einführung eines Mobilitätsbudgets die Mobilität outgesourct wird, was Mitarbeitenden die Nutzung einer Vielzahl externer Angebote ermöglicht. Diese Ausgaben müssen je nach Reisezweck und Mobilitätstyp buchhalterisch zugeordnet und steuerrechtlich korrekt verarbeitet werden. Bei variierenden Mobilitätsmustern kann dieser Aufwand für Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden erheblich sein.

Eine monatliche Excel-Liste oder PDF-Abrechnung vom Mobilitätsbudget-Anbieter reicht hier nicht aus und führt zu hohem Aufwand in der HR und der Lohnabrechnungsabteilung von Unternehmen. Benötigt werden stattdessen Datenexporte für das jeweilige Lohnabrechnungssystem, die die Ausgaben nach Lohnarten aufteilen und steuerlich korrekt vorbereiten, um eine optimierte und automatisierte Datenerfassung zu gewährleisten. Doch wie werden Mobilitätsbudgets richtig versteuert? Das zeigen wir in diesem Blogbeitrag.

Insgesamt zeigt die McKinsey-Umfrage, dass sowohl Abrechnungs- und Erfassungsfeatures als auch das Buchungserlebnis von hoher Bedeutung sind. Informationen zu CO2-Emissionen und die Förderung nachhaltiger Transportvarianten sind ebenfalls wichtig, scheinen jedoch in der Prioritätenliste hinter der Abrechnung, der Erfassung der Mobilität und dem Buchungserlebnis zu stehen.

Dies führt uns zur nachfolgenden Checkliste, in der wir die Fähigkeiten verschiedener Anbieter im Hinblick auf diese Schlüsselelemente detailliert vergleichen werden.

Vergleich der Top-Anbieter für Mobilitätsbudgets: Ein detaillierter Überblick

Doch welche Anbieter stehen hinter den Mobilitätsbudgets, und wie unterscheiden sie sich in ihren Leistungen und Angeboten? Um bei dieser Frage zu helfen, bieten wir Ihnen eine detaillierte Übersicht der relevantesten Anbieter aus verschiedenen Segmenten.

Hierbei handelt es sich um eine Markteinschätzung, basierend auf selbst recherchierten Studienergebnissen, Kundenbefragungen und den Informationen, welche Anbieter selbst online veröffentlichen. Eine Vollständigkeit kann daher nicht gewährleistet werden.

 

Anbietervergleich für User

Im Nutzer-Bereich unseres Vergleichs beleuchten wir die Perspektive der Mitarbeitenden, die von Mobilitätsbudgets profitieren. Wir zeigen dabei die wichtigsten Attribute, welche Anbieter die besten Buchungs- und Mobilitätsoptionen bieten und welche Angebote die Anbieter jeweils in ihrer Plattform integriert haben.

MOBIKOLofinoBonvoyoNAVITSpenditCircula
Buchung
Deutschlandticket
Weitere Angebote
Bezahlung & Erfassung
Mobilitätskarte
Firmenkarte
Tankkarte
Belegscanner
Mobilitätsauswahl/Benefitauswahl
Deutschlandweit
Weltweit
Freie Anbieterwahl
Weitere Benefitauswahl

Vergleich für Arbeitgeber und deren Administratoren

Im Admin-Bereich unseres Vergleichs richten wir den Fokus auf die Arbeitgeberseite. Wir untersuchen, wie die verschiedenen Anbieter die Bedürfnisse von Unternehmen erfüllen, insbesondere in Bezug auf die Verwaltung, Abrechnung und steuerliche Aspekte von Mobilitätsbudgets. 

MOBIKOLofinoBonvoyoNAVITSpenditCircula
Freiheitsgrad bei Einstellungen zur Mobility Policy
Pendler- & Privatmobilität
Geschäftsreisen
Weitere Mobilitätsangebote
Versteuerung & Abrechnung
Ladestromabrechnung
Autom. Lohnbuchsystem-Exporte
Steuerliche Vorsortierung (Excel/ PDF)
GoBD konforme Abrechnung von Geschäftsreisen
Sachbezug nach §37b EStG oder 50€ Grenze
Integrationen & Exportformate zu...
HR-Systemen
Lohnbuchsystemen
Online Booking Engines (Geschäftsreisen)
MaaS-Plattform
CO2 Reporting
CO2-Erfassung aller Transaktionen
Erfassung sämtlicher Emissionen gemäß GHG-Protocol
CO2 Kompensationeingeschränkt
Mittelalter Mann mit braunen Haaren grinst in die Kamera

Autor: Andreas Reichert

Co-Founder und CVO bei MOBIKO

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